Literaturempfehlungen
Die Literatur zur Waldorfpädagogik ist sehr umfangreich. Nachfolgend empfehlen wir Ihnen neben einführenden und grundlegenden Werken auch einige Ergebnisse zahlreicher empirischer Forschungen sowie einen Überblick über aktuelle Publikationen zu Waldorfpädagogik, Inklusion und Interkulturalität. Die Links zu 'Buchbestellung/weitere Informationen' führen zu den Bestellseiten der jeweiligen Verlage bzw. zu Waldorfbuch.de, dem Book-Shop der Pädagogischen Forschungsstelle. Dort finden Sie außerdem Literatur für Pädagog:innen und Interessierte nach Fachgebieten sowie Lehrmaterialien.
Kullak-Ublick, Henning, 2014: Jedes Kind ein Könner. Fragen und Antworten zur Waldorfpädagogik. Stuttgart
Die richtige Schule für ihr Kind zu finden, ist für Eltern eine Herausforderung. Bezüglich der Waldorfschulen gibt es zwar viele Erfolgsgeschichten, aber auch Vorurteile. Das Buch beantwortet prägnant die häufigsten Fragen zur Waldorfpädagogik, gibt Einblicke in den Unterricht und bietet so Eltern Orientierung bei der Suche nach einer Schule, die nicht nur geeignet, sondern gut für ihr Kind ist.
Held, Wolfgang, 2019: Das ist Waldorfschule! Sieben Kernpunkte einer lebendigen Pädagogik. Stuttgart
Was ist die Waldorfschule heute? Im Aufspüren ihrer Grundzüge und Eigenheiten hat Wolfgang Held, selbst Waldorflehrer, deutschlandweit verschiedene Waldorfschulen besucht und mit dem Blick von innen und von außen Kernanliegen, Innovationen, Unterrichtsansätze und pädagogisches Leben beschrieben. Dabei zeigt sich übergreifend: Es geht in der Waldorfschule um den Menschen, also ist und bleibt der Mensch auch die Antwort.
Richter, Tobias (Hrsg.), 2019 (5. Auflage): Pädagogischer Auftrag und Unterrichtsziele – vom Lehrplan der Waldorfschule. Stuttgart
Jeder Lehrer muss sich mit einem Lehrplan auseinandersetzen. Das gilt in besonderem Maße in der Waldorfschule, wo die Inhalte ganz der Entwicklungssituation des Kindes entsprechen sollen. Dieser von vielen Pädagogen in gemeinsamer Arbeit erstellte Lehrplan, herausgegeben von Tobias Richter, stellt umfassend Bildungsziele, Methodik und Unterrichtsinhalte der Waldorfschule dar. Er gibt sowohl eine horizontale Übersicht – die Beschreibung dessen, was in den verschiedenen Altersstufen der Kinder und Jugendlichen unterrichtet wird – als auch eine vertikale Übersicht, die die Inhalte aller Fächer vom ersten bis zum zwölften Schuljahr skizziert.
Barz, H./Randoll, D. (Hrsg.) 2007: Absolventen von Waldorfschulen. Eine empirische Studie zu Bildung und Lebensgestaltung. Wiesbaden
Diese Untersuchung basiert auf eingehenden Befragungen von ehemaligen Waldorfschülern aus drei Alterskohorten. Die Herausgeber analysieren die konkreten Erfahrungen der Ehemaligen mit der Waldorfpädagogik. Für die Interpretation und Diskussion der Spätfolgen, der Nach- und Nebenwirkungen des Waldorfschulbesuchs in verschiedenen Lebensbereichen konnten namhafte Experten gewonnen werden. Analysiert werden Berufskarrieren, Lebensorientierungen, Religion, Gesundheit. Außerdem wird die Geschichte der Waldorfschulbewegung skizziert.
Liebenwein, S./Barz, H./Randoll, D. (Hrsg.), 2012: Bildungserfahrungen an Waldorfschulen. Empirische Studie zu Schulqualität und Lernerfahrungen. Mit einem Vorwort von Andreas Schleicher. Wiesbaden
'Erziehung zur Freiheit' ist der hohe Anspruch der Waldorfpädagogik. Wie aber wird dies von den Schülerinnen und Schülern an Waldorfschulen erfahren? Wie bewerten sie und ihre Eltern den Unterricht und das Schulklima? Dieser Band dokumentiert die Ergebnisse einer ersten umfassenden empirischen Studie und beschreibt eine sozialwissenschaftliche Basis für die weitere Diskussion der Vor- und Nachteile der Waldorfschulen und deren reformpädagogischer Konzeption.
Randoll,D., Peters, J., 2021: Wir waren auf der Waldorfschule, Ehemalige als Experten der eigenen Sache, Weinheim, Basel
Hundert Jahre Waldorfschule: Wie nehmen ehemalige Waldorfschülerinnen und -schüler die Schulzeit wahr? Wie betrachten sie ihren Unterricht aus der Retrospektive? Welchen Einfluss hat der Schulbesuch auf ihren weiteren Lebensweg? Anhaltspunkte und Antworten auf diese Fragen gibt diese Absolventenstudie der Alanus Hochschule für Kunst und Gesellschaft.
Zu Waldorfschulen, Schüler:innen und Waldorf-Eltern sind in den vergangenen Jahren eine ganze Reihe von empirischen Forschungen publiziert worden, so dass der Forschungsstand im Vergleich mit anderen reformpädagogischen oder alternativen Schulen als „vergleichsweise gut“ bezeichnet wird, siehe
Idel, T.-S., 2018: Empirische Forschung zu Waldorfschulen. In Barz, H. (Hrsg.): Handbuch Bildungsreform und Reformpädagogik, Wiesbaden, S. 327 ff.
Brater, M., Hemmer-Schanze, Ch., Schmelzer, A., 2009: Interkulturelle Waldorfschule – Evaluation zur schulischen Integration von Migrantenkindern. Wiesbaden
Die Evaluation der ersten Interkulturellen Waldorfschule in einem sozialen Brennpunkt Mannheims zeigt zum einen, wie das aktuelle Problem der schulischen Integration von Kindern mit Migrationshintergrund aus dem Ansatz der Waldorfpädagogik angegangen wird. Zum anderen deuten die empirischen Ergebnisse auf die Wirksamkeit dieses Ansatzes insbesondere für die sprachliche und soziale Integration hin. Dabei ergeben sich zahlreiche Anregungen und praktische Hinweise für die Integrationsbemühungen der öffentlichen Schulen und viele Aspekte, die auch für die wissenschaftliche Diskussion relevant sind.
Brodbeck H., 2018: Rudolf Steiner Schule im Elterntest. Lob - Kritik - Zukunft : Ergebnisse einer empirischen Elternstudie an schweizerischen und liechtensteinischen Waldorfschulen, (3. Auflage), Norderstedt
Keiner kann aus eigener Anschauung glaubwürdiger über die Rudolf Steiner Schule oder Waldorfschule, wie sie auch genannt wird, Auskunft geben als die Schuleltern selbst. Doch wer sind eigentlich die Eltern, die der Steinerschule ihre Kinder anvertrauen? Wie erleben diese Eltern die Schule, was erwarten sie von ihr und wie gut werden ihre Erwartungen erfüllt? Diese Fragen erforscht und kommentiert dieses Buch auf kritische Weise. Es belegt die sehr hohe Zufriedenheit der Eltern mit der menschlichen und schulischen Entwicklung ihrer Kinder und die Bildungskarrieren der Absolventen und Absolventinnen der Steinerschule, zeigt aber auch deutlich Entwicklungsfelder für die Schulen selbst auf.
Fiedler, H., 2012: Biographische Profile ostdeutscher Lehrkräfte – Das Beispiel der Freien Waldorfschulen. Wiesbaden
Helmut Fiedler rekonstruiert Motive und Motivkonstellationen für die Wahl des Lehrerberufs von Ostdeutschen, die in einem (berufs-)biographischen Prozess zur Waldorfpädagogik und Anthroposophie gefunden haben und an Waldorfschulen unterrichten.
Handwerk, Hanne, 2011: Die Bedeutung von Lyrik in Bildungsprozessen der frühen Adoleszenz. Wiesbaden
Welche Bedeutung kann die Gedichtrezeption für Bildungsprozesse frühadoleszenter Schülerinnen und Schüler gewinnen? In welchen Formen kommt sie zum Ausdruck? Hanne Handwerk untersucht, wie Heranwachsende sich mit Lyrik im schulischen Kontext auseinandersetzen. Dabei ist der Fokus darauf gerichtet, welche individuellen Erfahrungen aus der ganzheitlichen Unterrichtspraxis der Waldorfschulen im Umgang mit Gedichten resultieren.
Handwerk, H., 2020: Inklusion als Ausdrucksgestalt. Rekonstruktive Inklusionsforschung an Waldorfschulen. Fallanalysen von Protokollen schulischer Akteure im Inklusionskontext. Wiesbaden
Auf der Grundlage von vierzehn Einzelfällen rekonstruiert Hanne Handwerk Sinn- und Bedeutungsstrukturen inklusiver schulischer Praxis an vier Freien Waldorfschulen. Mit der Methode der Sequenzanalyse weist die Autorin Strukturtransformationen und Wandlungsprozesse nach, die neben der Ebene der Heranwachsenden auch die der Lehrenden und der Geschäftsführung erfassen.
Heinritz, Charlotte, 2012: Jedem Kind sein Instrument. Das musikpädagogische Pionierprojekt an der Waldorfschule Dortmund. Wiesbaden
„Jedem Kind sein Instrument“ ist das Pionierprojekt für die bundesweite Initiative „Jedem Kind ein Instrument“. In dieser Studie werden die pädagogischen und musikpädagogischen Grundlagen dargestellt. Anhand einer Längsschnittstudie werden die Kernelemente wie Instrumentenwahl, Gruppenunterricht im Klassenverband, öffentliche Aufführungen aus der Perspektive von Kindern, Eltern, Lehrern und Instrumentalpädagogen im Hinblick auf die Projektziele untersucht. Die Autorin diskutiert förderliche wie hemmende Bedingungen für das Gelingen des Projektes anhand ausführlicher empirischer Befunde und spricht detaillierte Empfehlungen für vergleichbare Initiativen aus.
Helsper, W., Ullrich, H., Stelmaszyk, B., Höblich, D., Graßhoff, G., Jung, D., 2007: Autorität und Schule. Die empirische Rekonstruktion der Klassenlehrer-Schüler-Beziehung an Waldorfschulen. Wiesbaden
Die Studie präsentiert zum ersten Mal im deutschsprachigen Raum eine empirische Rekonstruktion der Beziehung zwischen Schülern und Klassenlehrern an Waldorfschulen. Damit wird die Erziehungswirklichkeit zwischen Waldorfklassenlehrern und ihren Schülern in den Mittelpunkt gerückt und damit ein pädagogisches Konzept, das auf Dauer angelegt ist, umfassende Zuständigkeit reklamiert und auf Autorität und Vorbildwirkung setzt. Die Ergebnisse fördern ein außerordentlich breites Spektrum pädagogischer Beziehungen zu Tage. Diese werden abschließend in den Horizont theoretischer Bestimmungen zur pädagogischen Autorität und Professionalität des Lehrers eingerückt.
Höblich, Davina, 2010: Biografie, Schule und Geschlecht. Bildungschancen von Schülerinnen. Wiesbaden
Wie gestalten sich Lehrer-Schüler-Beziehungen an Waldorfschulen? Dieses Buch rekonstruiert empirisch das Passungsverhältnis von Schülerbiografie und Schulkultur als das Zusammenspiel von schulischen Erwartungsstrukturen und biografischen Verarbeitungen seitens der SchülerInnen und LehrerInnen. Dabei werden die Einflüsse von Schule auf die Geschlechtersozialisation nicht zuletzt unter dem Aspekt der Bereitstellung gleichwertiger Bildungschancen und Anerkennungsmöglichkeiten kritisch reflektiert und das Spektrum schulisch gebotener Entwicklungschancen und -hemmnisse sowie deren Verarbeitung für Mädchen und Jungen analysiert.
Idel, T.-S., 2007: Waldorfschule und Schülerbiographie. Fallrekonstruktionen zur lebensgeschichtlichen Relevanz anthroposophischer Schulkultur. Wiesbaden.
Anhand von sequenzanalytischen Rekonstruktionen der retrospektiven Erzählungen sowie ausgewählter Berichtszeugnisse dreier ehemaliger Waldorfschüler/innen wird der Versuch unternommen, den Erfahrungsgehalt des in der Schule Erlebten und die Relevanz der Waldorfschule im Rahmen der Gesamtbiographie zu bestimmen. In der (schul-)theoretischen Abstraktion der drei Fallstudien werden schließlich Entgrenzungsdimensionen der anthroposophischen Schulkultur identifiziert und auf ihre biographischen Chancen- und Risikopotenziale hin befragt.
Keller, U. L., 2008: Quereinsteiger. Wechsel von der staatlichen Regelgrundschule in die Waldorfschule. Wiesbaden
Diese Studie setzt an einer Schnittstelle zwischen staatlichem Regelschulsystem und Waldorfschule an. Sie beleuchtet die Schulwirklichkeit an Waldorfschulen und deckt die Schwächen des staatlichen Schulsystems und des tatsächlichen Handelns seiner LehrerInnen auf. Es werden einerseits die Motive von Eltern und Kindern für das Verlassen der staatlichen Regelgrundschule erläutert; andererseits ergibt sich ein deutliches Bild vom Lernen und Leben in der Waldorfschule. Im Rahmen einer Fragebogenerhebung machen 478 Eltern von Quereinsteigern, die zum Erhebungszeitpunkt die erste bis fünfte Klasse einer Waldorfschule besuchten, Angaben zu den Veränderungen ihres Kindes nach erfolgtem Schulwechsel sowie zu Fragen ihrer eigenen Zufriedenheit. Im Vergleich der beiden Schulsysteme entwirft die Autorin Merkmale einer "guten" Schule, in der Kinder mit Freude und Erfolg lernen. Abschließende Reformvorschläge richten sich an beide Schulformen.
Koolmann, S./Petersen, L. /Ehrler.P. , 2018: Waldorfeltern in Deutschland.Statuts. Motive. Einstellungen. Zukunftsideen. Weinheim
Mit diesem Buch liegt die erste repräsentative Befragung von Waldorf-Eltern in Deutschland vor. Über 3.600 Eltern gaben in der WEiDE-Studie Auskunft über ihren sozio-ökonomischen Status, darüber, welche Wünsche und Vorstellungen sie hinsichtlich Schule haben, wie sie die Zukunft ihrer Waldorfschule sehen und sie weiter mitgestalten wollen. Damit wird Erziehungswissenschaftlern, Bildungspolitikern, Eltern und sonstigen Interessierten ein neuartiger Einblick in die Sozialgestalt der Waldorfschulen gewährt.
Kunze, Katharina, 2011: Professionalisierung als biographisches Projekt. Professionelle Deutungsmuster und biographische Ressourcen von Waldorflehrerinnen und -lehrern. Wiesbaden
An der Schnittstelle von Biographie- und Professionalisierungsforschung zeigt diese Untersuchung, wie stark handlungsleitende professionelle Orientierungs- und Deutungsmuster von WaldorflehrerInnen in deren je individuellen biographischen Sinn- und Bedeutungserzeugungsprozessen wurzeln. In diesem Kontext ergibt sich die Frage, ob und wie ein reflexiver Umgang mit der eigenen Biographie zu einem substantiellen Element der LehrerInnenaus - und weiterbildung werden könnte.
Randoll, Dirk, 2012: „Ich bin Waldorflehrer.“ Einstellungen, Erfahrungen, Diskussionspunkte – Eine Befragungsstudie. Wiesbaden
Die AutorInnen ermitteln Arbeitsbedingungen, Arbeitszufriedenheit sowie verschiedene Aspekte der beruflichen Belastung von WaldorflehrerInnen und deren Bewältigung sowohl vor dem Hintergrund allgemeiner Schulsystembedingungen als auch waldorfspezifischer Besonderheiten (z. B. kollegiale Schulführung, pädagogischer Ethos). Bei ausgewählten Inhalten werden Vergleiche mit Aussagen von LehrerInnen an öffentlichen Regelschulen vorgenommen. Ein besonderer Aspekt der Studie geht der Frage nach, in welchem Verhältnis die Anthroposophie zur waldorfpädagogischen Praxis steht.
Barz, Heiner, 2018: Reformpädagogik. Innovative Impulse und kritische Aspekte, Weinheim
Dieses Buch führt in die zentralen Ideen der Reformpädagogik ein, fragt aber auch nach den heutigen Formen und Chancen reformpädagogischer Modelle – gerade angesichts der Missbrauchsfälle an der Odenwaldschule. Dabei werden die Entstehungsbedingungen, die anthropologischen und die weltanschaulichen Grundlagen ebenso dargestellt wie neuere Konzepte – z. B. Reggio-Pädagogik, iPad-Klassen, Sudbury-Schulen und interkulturelle Waldorfschulen. Auch die Vorreiterrolle der Montessori-Schulen in Blick auf Inklusion oder die deutsch-türkischen Schulen der Gülen-Bewegung kommen zur Sprache.
Die Konzepte der Reformpädagogik prägen die Regelschule zum Teil sehr stark. Das belegen zum Beispiel zahlreiche Gemeinsamkeiten zwischen dem vielgelobten finnischen Schulsystem und der Waldorfpädagogik. Auch die methodische Innovation, die Gestaltung des Schullebens, die Möglichkeiten für soziale und kulturelle Erfahrungen oder die Förderung individueller Potenziale markieren fruchtbare Impulse der Reformpädagogik.
Frielingsdorf, Volker, 2012: Waldorfpädagogik in der Erziehungswissenschaft – Ein Überblick. Weinheim
Volker Frielingsdorf zeigt in seinem facettenreichen Bericht, dass die Waldorfschulen und die sie fundierende anthroposophische Erziehungskunst in den vergangenen Jahrzehnten durch die Erziehungswissenschaft intensiv erforscht wurden, dass der Diskurs aber nach wie vor kontrovers geführt wird. Von den sich daraus eröffnenden Möglichkeiten für einen konstruktiven Dialog könnten und sollten nach seinem Fazit beide Seiten profitieren.
Frielingsdorf, V. (Hrsg.), 2012: Waldorfpädagogik kontrovers. Ein Reader. Weinheim
Der Reader enthält aus der Feder namhafter Erziehungswissenschaftler 33 Quellentexte zur Waldorfpädagogik, die das ganze Spektrum von überzeugten Anhängern über wohlwollende Befürworter bis zu Skeptikern und vehementen Kritikern abbilden. - Alle Studientexte sind mit einer prägnanten Hinführung zum Autor und seinem Werk sowie mit weiterführenden Literaturhinweisen versehen. Sie verstehen sich als Einladung zu Dialog und Austausch über grundsätzliche Fragen nicht nur der Waldorfpädagogik, sondern der Erziehungswissenschaft überhaupt. - Das Buch gibt einen hervorragenden Überblick zur Diskussion der Waldorfpädagogik in der Erziehungswissenschaft und bietet auf diese Weise einen Einstieg in die zentralen und wichtigsten Fragen.
Rohde, D., 2021: Waldorfpädagogik – eine Bestandsaufnahme. Erziehungswissenschaftliche Studien. Weinheim.
Hundert Jahre nach Gründung der Waldorfschulbewegung ist es Zeit für eine erziehungswissenschaftliche Zwischenbilanz. In einer Ringvorlesung der Universität Marburg berichteten Forscher/innen von ihren Sichtweisen auf diese Pädagogik, die sie anhand eigener professioneller Studien gewinnen konnten. Das Buch gibt neu Hinzukommenden ebenso wie Expert/innen aufschlussreiche Einblicke in die große Vielfalt der diskutierten Themen. Es liefert fundierte Fakten für alle, die ihrem Interesse an dieser vitalen globalen Schulform vertiefend nachgehen wollen.
Schieren, Jost, 2016: Handbuch Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft. Standortbestimmung und Entwicklungsperspektiven. Weinheim
In der erziehungswissenschaftlichen Diskussion gilt die Waldorfpädagogik als weltanschauungsbelastet. Das Handbuch »Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft« greift dieses Problem auf und diskutiert die Grundlagen der Waldorfpädagogik als wissenschaftlich zu erschließendes Konzept innerhalb der Kerndisziplinen der Erziehungswissenschaft: Erkenntnistheorie, Anthropologie, Entwicklungspsychologie, Lerntheorie, Professionstheorie und Didaktik.
Sommer, W./ Sigler, S./Zech, M. (Hrsg), 2018: Handbuch Oberstufenunterricht an Waldorfschulen. Weinheim
Das Handbuch Oberstufenunterricht an Waldorfschulen erschließt erstmals systematisch die im Format des Epochenunterrichts erteilten Fächer Ästhetik, Biologie, Chemie, Deutsch, Geographie, Geschichte, Mathematik und Physik für Wissenschaftler*innen, Studierende und praktizierende Lehrer*innen bildungstheoretisch, didaktisch und methodisch. Dabei werden die domänenspezifischen Zielsetzungen in Bezug zum Waldorflehrplan, zum jeweiligen fachdidaktischen Diskurs sowie zu aktuellen und grundsätzlichen Bildungsfragen gesetzt. Es ergänzt das 2016 herausgegebene Handbuch Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft.
Ullrich, Heiner, 2015: Waldorfpädagogik. Eine kritische Einführung. Weinheim
Der Erziehungswissenschaftler Ullrich untersucht seit vielen Jahren kritisch die Waldorfpädagogik.
Aus dem Klappentext: "Der Dialog zwischen Waldorfpädagogik und Erziehungswissenschaft hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten beachtlich intensiviert. Diese Einführung präsentiert die Erziehungs- und Unterrichtsmodelle in Waldorfschulen und -kindergärten – von der kollegialen Organisation der Schule über das ganzheitliche Curriculum und das langjährige Klassenlehrerprinzip bis zur goetheanistischen Lehr- und Erziehungskunst. Zudem erhält der Leser einen Überblick über den aktuellen Forschungsstand zur Waldorfschule, insbesondere über die Lehrer-Schüler-Beziehungen, die Wertorientierungen von Waldorflehrern und -schülern sowie die Erfahrungen und Berufswege von Absolventen dieser Schulen. Die Waldorfpädagogik hat nach einer fast hundertjährigen weltweiten Erfolgsgeschichte einige innovative Modelle entwickelt, die auf aktuelle gesellschaftliche Herausforderungen reagieren, zum Beispiel duale und interkulturelle Schulmodelle, Kleinschulen mit altersgemischtem Lernen oder modularisierte Formen der Waldorflehrerausbildung mit internationaler Vernetzung. Dabei geht der Autor auch der Frage nach, wie die heutigen Tendenzen zur Öffnung und Pluralisierung der Waldorfpädagogik mit der wissenschaftlich fragwürdigen Weltanschauung Rudolf Steiners in Einklang zu bringen sind."
RoSE – Research on Steiner Education
Die Zeitschrift RoSE: Research on Steiner Education ist eine zweisprachige (Deutsch und Englisch) wissenschaftliche Online-Zeitschrift, peer-reviewed mit dem Ziel, die theoretische und praktische Entwicklung der Waldorfpädagogik zu fördern. Die Zeitschrift veröffentlicht Artikel, die sowohl auf empirischer als auch auf theoretischer oder philosophischer Forschung basieren, und Rezensionen von Büchern sowie von Doktor- und Masterarbeiten. Begrüßt werden sowohl kritische als auch anerkennende Ansätze zur Steiner-Pädagogik, solange sie den allgemeinen wissenschaftlichen Standards entsprechen.
Besonders erwünscht sind Artikel, die einen konsequenten Dialog zwischen der Philosophie/Pädagogik Steiners und anderen, insbesondere zeitgenössischen pädagogischen, psychologischen oder philosophischen Ansätzen führen. Die Zeitschrift erscheint zwei Mal jährlich. Eingereichte Beiträge werden von zwei Mitgliedern des Redaktionsausschusses oder von akademischen Kollegen, die von diesen Mitgliedern speziell ausgewählt werden, anonym begutachtet.
ARS-Studien (Anthropologie Rudolf Steiners)
Das Forschungsprojekt will die theoretischen Grundlagen der anthroposophischen Menschenkunde systematisch erschließen und darlegen. Sie soll begrifflich und sprachlich nachvollziehbar entwickelt und in den Kontext einer gegenwärtigen erziehungswissenschaftlichen Diskussion verortet werden. Damit soll Studienmaterial für anthroposophisch orientierte Ausbildungen geschaffen und zugleich soll eine forschungsbasierte Diskussionsgrundlage mit anderen anthropologischen Ansätzen der allgemeinen Erziehungswissenschaften angeboten werden. Das Projekt findet im Rahmen einer Zusammenarbeit des Fachbereichs Bildungswissenschaft an der Alanus Hochschule und der Pädagogischen Forschungsstelle beim Bund der freien Waldorfschulen statt.
Bläser, Bärbel, 2020: Schule – menschlich. Das inklusive Potenzial der Waldorfpädagogik. Stuttgart
Unsere Gesellschaft befindet sich in einem tiefgreifenden Veränderungsprozess. Ungehemmter Leistungsdruck drängt viele Menschen an den Rand – und macht sie anfällig für populistisches Gedankengut. Um dieser Entwicklung etwas entgegenzustellen und um unsere offene, pluralistische und demokratische Gesellschaft für die nächsten Generationen zu bewahren, braucht es neben einem lebhaften gesellschaftlichen Diskurs auch eine energische Umwandlung unserer Schulen und ihres pädagogischen Ansatzes.
Wie aber kann Inklusion in der Schule wirklich gelingen? Die Waldorfpädagogik kann einzigartige Antworten auf die Herausforderungen geben, vor die uns die Sehnsucht nach Gemeinschaft und der Respekt vor den individuellen Impulsen des einzelnen Kindes im Schulalltag stellen.
Glöckler, M., 2020: Kita, Kindergarten und Schule als Orte gesunder Entwicklung. Erfahrungen und Perspektiven aus der Waldorfpädagogik für die Erziehung im 21. Jahrhundert (2. Auflage), Stuttgart
Eine gesunde körperlich-seelisch-geistige Reifung ist für ein kreatives Leben im Alter die beste Voraussetzung. Daher stehen die Jahresmeilensteine der menschlichen Entwicklung im Zentrum dieses Buches und die Begründung, warum jeder Mensch in den ersten 18 Jahren seines Lebens das Recht auf Bildung haben muss – unabhängig davon, welchen Schulabschluss er anstrebt. In der Breite der Darstellungen ist das Buch nicht nur eine Fundgrube für Lehrer:innen, die einen Elternabend oder eine pädagogische Konferenz vorbereiten möchten, sondern auch für Eltern von Kindern jeden Alters. Dies sollte auch im Titel seinen Ausdruck finden, weswegen er für die zweite Auflage erweitert wurde.
Lutzker, P./Zdrazil, T. (Hrsg.), 2019: Zugänge zur Allgemeinen Menschenkunde Rudolf Steiners. Wissenschaftliche, künstlerische und schulpraktische Perspektiven. Stuttgart
Dieses Buch ist aus einem Forschungsprojekt der Freien Hochschule Stuttgart entstanden. Es bietet vielfältige wissenschaftliche wie auch künstlerische und schulpraktische Zugänge zu verschiedenen Aspekten und Motiven der Allgemeinen Menschenkunde Rudolf Steiners.
Randoll, D./da Veiga, Marcelo, 2013: Waldorfpädagogik in Praxis und Ausbildung. Zwischen Tradition und notwendigen Reformen. Wiesbaden
Erziehungswissenschaftler und Waldorfpraktiker geben aus unterschiedlichen Perspektiven Antworten auf die Frage, worin die Qualitäten der Waldorfpädagogik bestehen. Dabei wird auch die waldorfeigene Lehrerbildung kritisch reflektiert sowie die Vor- und Nachteile alternativer Konzepte diskutiert. Die Auseinandersetzung um die notwendige Reformierung der Waldorfschule erfolgt dabei in dem Spannungsverhältnis zwischen dem Festhalten an der tradierten Praxis und der Notwendigkeit, diese an aktuellen gesellschaftlichen Entwicklungen neu auszurichten – und zwar ohne dabei den geisteswissenschaftlichen Hintergrund der Waldorfpädagogik aus den Augen zu verlieren und reine Methodenpädagogik zu werden.
Schmelzer, A./Adam, C. (Hrsg.), 2019: Interkulturalität und Waldorfpädagogik. Weinheim
In Deutschland leben inzwischen etwa 19 Millionen Menschen mit Migrationshintergrund. Besonders die Schulen stehen vor der Herausforderung, die entstandene soziale, sprachliche, kulturelle und religiöse Heterogenität pädagogisch zu gestalten – bisher ohne durchschlagenden Erfolg.
In diesem Zusammenhang ist auch die Waldorfpädagogik gefordert, und der vorliegende Band zeigt die bestehenden Ansätze und Potentiale auf. So sind bereits Initiativen entstanden, welche die personale Orientierung der Waldorfpädagogik, die auf individuelle Förderung zielt, mit dem universellen Ansatz der Salutogenese und dem Anstreben kultureller Vielfalt verbinden. Diese Aspekte bilden auch den Hintergrund für die Internationalität der Waldorfschul- und Waldorfkindergartenbewegung, die inzwischen auf allen Kontinenten präsent ist.
Schmelzer, A./ Deschepper, J., 2019: Menschenkunde verstehen. 12 Essays zu Rudolf Steiners Vorträgen zur Allgemeinen Menschenkunde. Stuttgart
Mit diesen 14 Essays geben die beiden Autoren aus geisteswissenschaftlicher und naturwissenschaftlicher Perspektive einen individuellen und trotzdem vollständigen und übersichtlichen Einblick in die Vorträge von Rudolf Steiners Kurs zur Allgemeinen Menschenkunde. Die Essays sind aus Vorträgen entstanden, die über Jahre in der Waldorflehrerbildung gehalten wurden. Sie möchten Anregung und Hilfe zum Studium der Anthropologie Steiners sein und ihre Fruchtbarkeit für die pädagogische Praxis aufzeigen.
Wiehl, Angelika (Hrsg.), 2019: Studienbuch Waldorf-Schulpädagogik. Bad Heilbrunn
Lernen in einer heterogenen Gemeinschaft gelingt, wenn Lehrende ihr pädagogisches Handeln auf die individuellen Möglichkeiten der Lernenden ausrichten. Schule auch als ästhetischer Lebensraum kann vielfältige und soziale Erfahrungen ermöglichen. Das Studienbuch systematisiert den aktuellen Forschungsstand zu Geschichte, Sozialgestalt, Didaktik, Anthropologie und Handlungsfeldern der Waldorf-Schulpädagogik.
Wiehl, Angelika (Hrsg.), 2020: Studienbuch Waldorf-Kindheitspädagogik. Bad Heilbrunn
Das Studienbuch Waldorf-Kindheitspädagogik umfasst Aufsätze zur Anthropologie und Pädagogik von der frühen Kindheit bis zum zehnten Lebensjahr und reflektiert die Bedingungen, unter denen sich Kinder selbstständig, beziehungsfähig, sozialfähig und schulfähig entwickeln können.
Wiehl, A./Steinwachs, F. (Hrsg.), 2022: Studienbuch Waldorf-Jugendpädagogik. Bad Heilbrunn
Das Studienbuch Waldorf-Jugendpädagogik widmet sich Herausforderungen, Aufgaben und Potenzialen der in einer biografischen Übergangszeit befindlichen Jugendlichen.
Die Beiträge knüpfen an aktuelle gesellschaftliche und jugendpädagogische Fragen an. Sie behandeln Grundlagen der Waldorf-Jugendpädagogik aus Anthropologie, Entwicklungspsychologie und Erkenntnistheorie, Bildungserfahrungen in Religion, Philosophie, Kunst sowie die digitalen Lebenswelten, Gender und Identität, Jugend an den Rändern und Jugendforschung mit den Jugendlichen selbst.
Buchbestellung/weitere Informationen
Frielingsdorf, V., 2019: Geschichte der Waldorfpädagogik. Von ihren Ursprüngen bis zur Gegenwart. Weinheim
Die 1919 in Stuttgart gegründete erste Freie Waldorfschule war der Ausgangspunkt für eine inzwischen weltweit etablierte Pädagogik mit mehr als tausend Schulen in mehr als sechzig Ländern. Anlässlich ihres hundertjährigen Jubiläums zeichnet die illustrierte Gesamtdarstellung die Geschichte der Waldorfpädagogik von ihrer Begründung bis in die Gegenwart nach.
Dabei behandelt der Autor u.a. folgende Fragen: Welche Rolle spielte die Anthroposophie Rudolf Steiners für das Konzept der Waldorfschulen? Wie haben sich die Waldorfschulen im Dritten Reich verhalten? Wie erklären sich der in den 70er Jahren einsetzende Boom und die lang anhaltende Attraktivität? Inwiefern ist die Waldorfpädagogik innovativ gewesen? Wie haben sich die Waldorfschulen finanziert und organisiert? Wie ist es ihnen gelungen, eine eigene Lehrerbildung aufzubauen? Wie wurde die Waldorfpädagogik rezipiert und in der Öffentlichkeit wahrgenommen? Und wie kommt es, dass sie oft als dogmatisch und abgeschottet angesehen wurde?
Werner, Uwe, 2017: Waldorfschule im nationalsozialistischen Deutschland. Eine kleine Monografie. Hamburg
Die Frage nach der Rolle der Waldorfschulen während der Zeit der nationalsozialistischen Herrschaft steht im Mittelpunkt der vorliegenden Monografie. Auf dem aktuellen Stand der historischen Forschung geht sie auf die Bedingungen ein, unter denen die Waldorfschulen damals arbeiteten, beschreibt die inneren Konflikte der Schulen zwischen Anpassung und Konfrontation und zeigt, wie es zu den Schließungen und Selbstschließungen der Schulen kam. Uwe Werner machte sich durch sein 1999 erschienenes Standardwerk „Anthroposophen in der Zeit des Nationalsozialismus“ einen Namen. Der Bund der Freien Waldorfschulen, der diese Monografie anlässlich des hundertsten Jubiläums der Waldorfpädagogik 2019 in Auftrag gegeben hat, tat dies unter der Voraussetzung, keinerlei Einfluss auf den Inhalt des Buches zu nehmen.
Werner beschreibt mit großem Detailwissen, unter welchen Bedingungen die Waldorfschulen nach 1933 arbeiten mussten. Dabei geht er auch auf die unvereinbaren Gegensätze von Anthroposophie und nationalsozialistischer Ideologie ein und weist nach, dass die überwältigende Mehrheit Waldorflehrer*innen und -Eltern der Nazi-Ideologie ablehnend gegenüberstanden – obwohl es unter Anthroposophen zu Beginn der Nazi-Herrschaft durchaus auch Sympathisanten mit dem Regime gab. Im Schlussteil der Monografie kommentiert Werner sachkundig die einschlägige Forschung seit den 1980er Jahren.
Buchbestellung/weitere Informationen
Zdrazil, T., 2019: Freie Waldorfschule in Stuttgart 1919-1925. Rudolf Steiner – Das Kollegium – Die Pädagogik. Stuttgart
Der Autor schildert sehr eindrücklich und fundiert die Gründungszeit der ersten Waldorfschule in Stuttgart in der engen Zusammenarbeit von Rudolf Steiner mit den ersten Kolleginnen und Kollegen. Dabei werden nicht nur die Erfahrungen und Vorarbeiten von Steiner in den Blick genommen, sondern das gut lesbare Buch liefert auch intensive Bilder der Lehrerpersönlichkeiten in der Anfangsphase der Waldorfschulen.
Jedes der Schuljahre steht für den Autor unter einem ganz bestimmten charakteristischen Stern. Insbesondere wird in diesen Schilderungen deutlich, wie die Idee der Waldorfschule Jahr für Jahr aus den Gegebenheiten der Kinder und der Zeit entstanden ist.
Goebel/N./ Reinthal, Ch., (Hrsg), 2019: 100 Jahre Erziehung zur Freiheit- Waldorfpädagogik in den Ländern der Welt. Stuttgart
100 Jahre Erziehung zur Freiheit zeigt die verschiedenen Gesichter der Waldorfpädagogik und ist eine anschauliche wie informationsreiche Hommage an die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen weltweit zugleich.
Der reich bebilderte Band zeigt die verschiedenen Gesichter der Waldorfpädagogik, wie sie inzwischen in 80 Ländern der Welt Wurzeln geschlagen hat und ist gleichzeitig eine anschauliche und informative Hommage an die Arbeit der Pädagoginnen und Pädagogen, die sich weltweit für die freie Entfaltung der Kinder dieser Welt einsetzen. Er zeigt in beeindruckender Weise, wie vielfältig und individuell diese von Rudolf Steiner inspirierte Erziehungskunst in rund 2.000 Waldorfkindergärten und 1.200 Waldorfschulen weltweit gelebt wird.
Zdrazil, Th./ /Kullak-Ublick, H. (Hrsg.), 2019: Die Menschenkunde der Waldorfpädagogik in der Vielfalt der Kulturen der Welt. Pädagogische Forschungsstelle Stuttgart
Im Sommer 1919 entwickelte Rudolf Steiner in seinem ersten Lehrerkurs die Menschenkunde der Waldorfpädagogik und auch die daraus resultierende Methodik und Didaktik. In den folgenden Jahrzehnten verbreitete sich die Waldorfpädagogik mit ihrer konsequenten Orientierung am Menschen in mehr als achtzig Ländern auf allen Kontinenten. Die Autoren dieses Bandes beschreiben anhand konkreter Motive aus ihren unterschiedlichen Kulturen, wie sie die Menschenkunde der Waldorfpädagogik erleben und verstehen.
Lachman, Gary, 2010, Die Rudolf Steiner-Story. Ein neuer Blick auf Leben und Werk eines spirituellen Pioniers, (2. Auflage). Frankfurt
Rudolf Steiner wird für die einen eine faszinierende Herausforderung und für andere ein Stein des Anstoßes bleiben. Was an beiden Sichtweisen berechtigt ist, zeigt diese neue, von einem Nicht-Anthroposophen vorgelegte Biographie. Sie arbeitet Steiners Werdegang und dessen Auseinandersetzung mit den großen Motiven der Geistesgeschichte heraus, interessiert sich aber auch für seine menschliche Seite. Lachmans Einführung bildet so genau jene Brücke, auf die ein spirituell offenes Publikum der Gegenwart gewartet hat, um einen der großen geistigen Pioniere unserer Zeit neu zu entdecken.
Buchbestellung/weitere Informationen
Lindenberg, Christoph, 2011: Rudolf Steiner – Eine Biographie. Stuttgart
Mit seiner Biographie zu Rudolf Steiner (1861-1925) dokumentiert Christoph Lindenberg eine der erstaunlichsten Lebensleistungen des 20. Jahrhunderts. Er zeichnet den beeindruckenden Aufstieg des naturwissenschaftlich begeisterten jungen Steiner vom Sohn eines einfachen, freidenkerischen Bahnbeamten zum angesehenen Goethe-Forscher, Redakteur, Herausgeber und entschiedenen Freiheitsphilosophen nach, der sich beispielsweise mit Rosa Luxemburg intensiv in der Arbeiterbildungsschule in Berlin engagierte.
Das so verschiedene Gebiete wie die Goethe-Forschung, die Pädagogik, Medizin und Landwirtschaft sowie Soziologie, Architektur, Malerei, Religion, Bewegungskunst und Dichtung umfassende Werk Rudolf Steiners wird in seinem einzigartigen Erkenntnisansatz deutlich gemacht.
Das umfangreiche Werk von Rudolf Steiner (1861-1925) umfasst über 400 Werke, gesichtet, (noch nicht vollständig) herausgegeben und bearbeitet vom Rudolf Steiner Archiv in Dornach in der Schweiz. Die sog. "Gesamtausgabe" (kurz: GA) umfasst u.a. etwa 40 von ihm verfasste Bücher sowie gut 300 Vortragsmitschriften. Das Archiv enthält stenografische Aufzeichnungen von annähernd 4.000 Vorträgen, etwa 1.800 Briefe, über 600 Notizbücher und ca. 7.000 Notizzettel.
Die Gesamtausgabe ist online und als Taschenbuchausgaben im Rudolf Steiner Verlag erhältlich. Sie untergliedert sich in Schriften, Einführende Vorträge, Vorträge zur allgemeinen Anthroposophie, Vorträge über Kunst, Vorträge über Erziehung/Pädagogik, Vorträge über Medizin, Vorträge über Naturwissenschaft, Vorträge über soziale und wirtschaftliche Themen, Vorträge zur Begründung der „Christengemeinschaft“, Vorträge für die Arbeiter am Goetheanum, darüber hinaus gibt es Ausgaben zum künstlerischen Werk, zur Eurythmie sowie Wandtafelzeichnungen.
Folgende Vorträge haben Pädagogik zum Inhalt:
- GA 293, Allgemeine Menschenkunde als Grundlage der Pädagogik. Dornach, Tb 617 (Dieser und die beiden folgenden Bände bildeten die Einführung für die damaligen Lehrer)
- GA 294, Erziehungskunst. Methodisch-Didaktisches, Dornach, Tb 618
- GA 295, Erziehungskunst. Seminarbesprechungen und Lehrplanvorträge, Dornach, Tb 639
- GA 296, Die Erziehungsfrage als soziale Frage. Die spirituellen, kulturgeschichtlichen und sozialen Hintergründe der Waldorfschul-Pädagogik, Dornach
- GA 298, Rudolf Steiner in der Waldorfschule. Dornach (Ansprachen und Elternabende)
- GA 300 a-c, Konferenzen mit den Lehrern der Freien Waldorfschule in Stuttgart 1919-1924. Dornach
- GA 301, Die Erneuerung der pädagogisch-didaktischen Kunst durch Geisteswissenschaft. Dornach, Tb 708
- GA 302, Menschenerkenntnis und Unterrichtsgestaltung. Dornach, Tb 657
- GA 302 a, Erziehung und Unterricht aus Menschenerkenntnis, enthält u.a.: Erziehungsfragen im Reifealter, Dornach
- GA 303, Die gesunde Entwicklung des Leiblich-Physischen als Grundlage der freien Entfaltung des Seelisch-Geistigen. Dornach, Tb 648 (auch als "Weihnachtskurs" bekannt)
- GA 304, Erziehungs- und Unterrichtsmethoden auf anthroposophischer Grundlage. Dornach
- GA 304a, Anthroposophische Menschenkunde und Pädagogik. Dornach
- GA 305, Die geistig-seelischen Grundkräfte der Erziehungskunst. Dornach, Tb 604
- GA 306, Die pädagogische Praxis vom Gesichtspunkte geisteswissenschaftlicher Menschenerkenntnis. Dornach, TB 702
- GA 307, Gegenwärtiges Geistesleben und Erziehung. Dornach (auch "Ilkley-Kurs" genannt)
- GA 308, Die Methodik des Lehrens und die Lebensbedingungen des Erziehens. Dornach, Tb 658
- GA 309, Anthroposophische Pädagogik und ihre Voraussetzungen. Dornach
- GA 310, Der pädagogische Wert der Menschenerkenntnis und der Kulturwert der Pädagogik. Dornach
- GA 311, Die Kunst des Erziehens aus dem Erfassen der Menschenwesenheit. Dornach ("Arnheim-Vorträge")
Eine Kritische Ausgabe seines Werks (Steiner Kritische Ausgabe, SKA) wird zz. erarbeitet und laufend erweitert. Insgesamt sollen dort 36 Schriften erscheinen, zz. ist jedoch keines der Werke, die die Pädagogik betreffen, in Arbeit.
Rudolf Steiner (1861-1925) begründete die Anthroposophie, die als ein Erkenntnisweg beschrieben werden kann, auf dem der Mensch seine Wahrnehmungs- und Erfahrungsmöglichkeiten erweitern kann. Steiner gab in zahlreichen Vorträgen aus seinen Erkenntnissen heraus Impulse für Pädagogik, Heilpädagogik, Medizin und Landwirtschaft, aber auch zu Kunst, Naturwissenschaften und zu sozialen Fragen.
Wurde in den ersten Jahrzehnten das Werk vor allem gesichtet und bewahrt sowie in eher kleinen Kreisen besprochen, treten die Menschen in den verschiedenen Lebensfeldern nunmehr in eine öffentliche Diskussion. Gleichwohl steht die historisch-kritische Aufarbeitung durchaus noch in ihren Anfängen, wird jedoch tatkräftig gefordert und betrieben. So sind bereits diverse Publikationen aus der Innen- als auch der Außensicht erschienen. Die nachfolgenden HInweise können nur eine kleine Übersicht über einige der aktuellen Publikationen geben.
Kaiser, Ulrich, 2020: Der Erzähler Rudolf Steiner. Studien zur Hermeneutik der Anthroposophie, Frankfurt
„Ich lehre nicht, ich erzähle“. Viele von Rudolf Steiner vermittelte Inhalte sind nicht im naturalistisch-wissenschaftlichen Sinne nachprüfbar. Für seine Anhänger wirken sie glaubhaft, weil sie von der Glaubwürdigkeit ihres Urhebers überzeugt sind, für seine Kritiker bieten sie Anlass zu grundlegender Skepsis. Hier schlägt Ulrich Kaiser einen neuen Weg ein. Er löst Steiner aus dem beengenden Vergleichsrahmen der Wissenschaft heraus und will ihn als Erzähler verstehen – nicht aber im Sinne einer beliebigen Konstruktion von Geschichten, sondern eines freilassenden und authentischen Verstehens-Angebots, das sich in der Lebenspraxis bewahrheiten mag.
Müller, Wolfgang, 2023: Nachgefragt: Anthroposophie. Häufig gestellte Fragen zu Rudolf Steiner und seinem Werk
Viele tun sich schwer mit Rudolf Steiners Schriften. Tatsächlich sind sie voller faszinierender, aber auch anspruchsvoller Gedanken. Hinzu kommen Vorwürfe, manches an Steiners Weltbild sei fragwürdig, ja sogar rassistisch.
Der Publizist Wolfgang Müller nähert sich diesen Themen über „Häufig gestellte Fragen“. Mit kurzen, prägnanten Antworten geht er sozusagen einmal durchs anthroposophische Gelände: Steiners zentrale Ideen kommen dabei ebenso zur Sprache wie ihre praktische Umsetzung in Waldorfpädagogik oder biodynamischer Landwirtschaft; Steiners Lebensgeschichte wird ebenso thematisiert wie sein politischer Ansatz und seine Ausblicke auf die Zukunft.
Müller, Wolfgang, 2021: Zumutung Anthroposophie. Rudolf Steiners Bedeutung für die Gegenwart, Frankfurt
Von Waldorfschulen und biodynamischem Landbau haben die meisten schon gehört. Rudolf Steiners Weltsicht dagegen, die alldem zugrunde liegt, kennen nur wenige. Dabei enthält sie den Schlüssel zu einem epochalen Wandel, der dringend notwendig wäre. Das neuzeitliche, naturwissenschaftlich geprägte Weltbild wird dabei nicht über Bord geworfen, aber es wird radikal erweitert – zu jener heute verdrängten Dimension hin, die Steiner die geistige Welt nennt.
Dieses Buch will im Aufgreifen von Kritik an Steiner zeigen, wie es sich bei der Anthroposophie um einen Ansatz handelt, der tatsächlich für die naturwissenschaftlich geprägte Gegenwart zunächst schwer zugänglich ist. Der Anspruch, eine elementar neue und geistig vertiefte Interpretation der Dinge zu entwickeln, erscheint als Zumutung, die gleichwohl unvermeidlich ist, wenn sich am krisenhaften Zustand unserer Welt etwas grundlegend ändern soll.
Schieren, Jost (Hrsg.), 2022: Die philosophischen Quellen der Anthroposophie. Eine Vorlesungsreihe an der Alanus-Hochschule. Frankfurt
Rudolf Steiner und seine Anthroposophie stehen in der öffentlichen Wahrnehmung als solitäre Phänomene da. Der abgeschlossen erscheinende Kosmos seines Werkes macht es für Nachfolger und Kritiker gleichermaßen zu einem exklusiven Bezugspunkt. Dabei hat Steiner selbst zahlreiche Bezüge und Brückenschläge zu vorwiegend abendländischen Denktraditionen geschaffen. Sowohl philosophiegeschichtlich als auch bis in Steiners eigene Gegenwart hinein lassen sich breite und fruchtbare Diskussionslinien finden, auf die die Anthroposophie bezogen werden kann.
In diesem Band, der auf eine Vorlesungsreihe an der Alanus Hochschule zurückgeht, zeigen zehn philosophische Forscher, dass und wie die Anthroposophie selbst unmittelbar und substantiell anknüpfen kann an die Philosophiegeschichte von der Antike bis in die Gegenwart. Dabei werden Übereinstimmungen mit anderen Denkrichtungen, aber auch Divergenzen sicht- und diskutierbar.
Zander, H., 2019: Die Anthroposophie. Rudolf Steiners Ideen zwischen Esoterik, Weleda, Demeter und Waldorfpädagogik, Paderborn
Der Religionswissenschaftler Helmut Zander hat sich sehr detailliert und kenntnisreich mit der Anthroposophie auseinander gesetzt und zahlreiche aus seiner Sicht kritische Punkte herausgearbeitet. In diesem von A-Z gegliederten Werk stellt er die Anthroposophie aus seiner Erkenntnis in ihren verschiedensten Facetten dar. Aus dem Klappentext: "Helmut Zander kartiert die schwer überschaubare Welt der Anthroposophie und bietet Einschätzungen von Stärken und Schwächen der anthroposophischen Pädagogik, Landwirtschaft und Medizin." Hier geht es zu einer ausführlichen Rezension auf NNA-News.